Was eine Schreibblockade ist, brauche ich eigentlich nicht erklären. Die Erklärung steckt im Wort selbst ̶ etwas Schreiben zu wollen, aber nicht zu können. Entweder fällt mir kein Thema ein oder ich finde einfach nicht die passenden Worte, um meine Gedanken aufs Papier zu bringen.
Da es anderen Schreiberlingen ähnlich ergeht, habe ich mich einmal umgehört. 5 liebe Blogger- und Autorenkollegen/innen waren bereit, mir meine Fragen zu beantworten.
Elfride Stehle
1. Hattest du schon einmal eine Schreibblockade?
Natürlich hatte ich schon eine Schreibblockade, sogar mehrere.
2. Wie gehst du damit um?
Ich gehe recht locker damit um. Da ich an mehreren Projekten arbeite, lasse ich den Text mit der Schreibblockade einfach liegen und widme mich einem anderen Text oder einer anderen Aufgabe. Das muss nicht immer mit dem Schreiben zu tun haben. Diesen besagten Text beachte ich oftmals wochenlang nicht. Irgendwann bekomme ich aber wieder Lust, weiter daran zu schreiben. Die Blockade ist dann verschwunden.
3. Lassen sich Schreibblockaden vermeiden?
Schreibblockaden lassen sich nicht vermeiden, ist meine Meinung. Aber man kann lernen, damit umzugehen. Auf keinen Fall sollte man sich unter Druck setzen und schon gar nicht unter Druck setzen lassen.
Sebastian Görlitzer
»Das Wichtigste ist, dass Kinder Bücher lesen, dass ein Kind mit seinem Buch allein sein kann. Dagegen sind Film und Fernsehen und Video eine oberflächliche Erfahrung.«
© Astrid Lindgren
Dieses Zitat nimmt sich der Autor beim Schreiben seiner Kinderbücher zu Herzen.
1. Hattest du schon einmal eine Schreibblockade?
Dass ich mal eine Schreibblockade als solche hatte, daran kann ich mich nicht erinnern.
Allerdings wurde mir einmal gesagt, dass es auch gar keine gibt. Ich schätze daher, dass es an dem inneren Schweinehund liegt, oder die Angst, wie ich es kenne, dass man, wenn man weiterschreibt, irgendwas zu sehr verändert und damit den Inhalt allzu sehr zerstört.
Aber es kann dafür noch ganz andere Gründe geben.
Über diese sogenannten Schreibblockaden gibt es inzwischen eine ganze Menge im Internet zu lesen. Da gibt es ganz viele Blogartikel drüber. Man sollte sich aber immer vor Augen halten, dass es so etwas wie eine Schreibblockade gar nicht gibt. Manchmal muss man sich überwinden oder den Text doch noch etwas liegen lassen.
2. Wie gehst du damit um?
Zunächst taste ich mich an den Text heran, lese mir das bisherige durch und versuche mich wieder in die Geschichte hineinzuversetzen. Meistens klappt es dann und es wird besser als ich dachte. Gelingt es mal nicht, dann soll es für diesen einen Moment nicht sein, dann mach ich mit etwas anderem weiter. Entweder ich zeichne dann, schreibe an kleineren Texten (vielleicht auch Kurzgeschichten) und versuche es später nochmal. Manchmal fehlt ganz einfach dieser „Aha-Effekt“, die leuchtende Idee zwischendrin und man kommt mit der jeweiligen Geschichte deswegen nicht weiter. Das hatte ich auch schon.
3. Lassen sich Schreibblockaden vermeiden?
Ob sie sich vermeiden lassen, liegt wohl an jedem selber. Wer ständig besser sein will, als man ist oder sich zu sehr unter Druck setzt, weil man mit der Geschichte unbedingt weiter kommen möchte, sollte an diesem Punkt vielleicht eine Pause machen und an die frische Luft gehen. Nichts gelingt mit Druck. Bei mir persönlich geht dann erst recht alles schief, was schief gehen kann.
Phantastischer Norden Julia Vogel
Als Autorin unheimlicher Geschichten verzichtet sie auf Blut und Gewalt und jagt ihren Lesern lieber mit trüben Nebelschleiern und rachsüchtigen Geistererscheinungen einen Schauer über den Rücken.
1. Hattest du schon einmal eine Schreibblockade?
Bei mir möchte ich das nicht Schreibblockade nennen, sondern eher Schreibfaulheit. Eine richtige Blockade hatte ich zum Glück noch nie.
2. Wie gehst du damit um?
Über meine Schreibfaulheit ärgere ich mich gewaltig, aber leider wird es davon nicht besser.
3. Lassen sich Schreibblockaden vermeiden?
Man soll bekanntlich jeden Tag etwas schreiben, auch wenn es nur zwei Zeilen sind. Schreibspiele helfen ebenfalls, um im Fluss zu bleiben. Ansonsten sollte man sich nicht zum Schreiben zwingen und realistische Ziele setzen. Aber mal ganz ehrlich: Schreibblockaden und -faulheit gibt es nicht. Letztendlich steht man sich nur selber im Weg und erfindet äußere Störfaktoren. Oder man ist zu faul, so wie ich :o)
Petra Hebel
Die Bloggerin von der Bienenstube setzt sich mit den Themen Lifestyle, Gesundheit, Rezepte, Kinder und vieles mehr auseinander.
1. Hattest du schon einmal eine Schreibblockade?
Ich selbst befinde mich momentan mitten in einer Art Schreibblockade, habe zwar unzählige Ideen, was ich schreiben könnte, aber wenn ich vor einem Beitrag sitze bekomme, ich meine Gedanken nicht sortiert.
2. Wie gehst du damit um?
Ich habe daher nun angefangen, mir jedes Mal, wenn ich eine Idee habe, Notizen davon zu machen und renne fast ständig mit einem einfachen Notizblock rum. In ruhigen Momenten (und wenn es mir gut genug geht) lese ich mir die verschiedenen Ideen einfach nochmal durch und sortiere die einzelnen Stücke schon zu halb fertigen Beiträgen zusammen. Damit klappen verschiedene Beiträge schon wieder recht gut.
3. Lassen sich Schreibblockaden vermeiden?
Die beste Möglichkeit eine Schreibblockade zu verhindern, ist natürlich den Spaß am Schreiben nicht zu verlieren. Falls man sich selbst aber so gut kennt, und weiß, dass man ab und an solche Phasen hat, hilft es häufig, wenn man in der übrigen Zeit schon Beiträge vorfertigt und diese dann in den "schlechten Phasen" online stellt. Mir persönlich ist dabei z.B. aufgefallen, dass man beim Korrekturlesen und Bearbeiten seiner zu veröffentlichen Beiträge oft die Lust am Schreiben wiederfindet. Denke manch anderen geht es da nicht anders.
Birgit Martens
Nach dem Motto: Mit heiler Haut aufzuwachen, verspricht einen glücklichen Tag ̶ bloggt die Beauty Bloggerin zum Thema Hautpflege und Wohlbefinden.
1. Hattest du schon einmal eine Schreibblockade?
Habe auch hin und wieder eine Schreibblockade.
2. Wie gehst du damit um?
Ich versuche informative Serienartikel zu schreiben, für die ich gerade momentan brenne u. die ich schon immer mal zu "Papier" bringen wollte.
3. Lassen sich Schreibblockaden vermeiden?
Bin dann so begeistert von dem jeweiligen Thema, dass ich mich aufs Schreiben freue.
Ich bedanke mich bei Elfride Stehle, Sebastian Görlitzer, Julia Vogel, Petra Hebel und Birgit Martens für die Beantwortung meiner Fragen und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.
© Katy Buchholz
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Daniela M. (Sonntag, 04 September 2016 12:58)
Ich finde es sehr interessant, wie jeder auf seine Art mit einer Schreibblockkade umgeht.
Christine (Dienstag, 04 Oktober 2016 10:00)
Ich hatte auch schon oft eine Schreibblockade und handhabe es auch so, dass ich mich dann erst anderen Projekten widme. Das hat mir bisher immer gut geholfen. Schlecht ist dies allerdings, wenn es Artikel sind, die eilen. Aber bisher gab es immer einen Weg.
LG Christine
Deine Seite gefällt mir sehr gut!
Erich (Sonntag, 10 September 2017 11:18)
Mir gefällt sehr gut was Sebastian Görlitzer schrieb. Er trifft den Nagel auf den Kopf:
Ob sie sich vermeiden lassen, liegt wohl an jedem selber. Wer ständig besser sein will, als man ist oder sich zu sehr unter Druck setzt, weil man mit der Geschichte unbedingt weiter kommen möchte, sollte an diesem Punkt vielleicht eine Pause machen und an die frische Luft gehen. Nichts gelingt mit Druck. Bei mir persönlich geht dann erst recht alles schief, was schief gehen kann.
Sarina Forster (Donnerstag, 11 Oktober 2018 17:42)
Habe Momentan keine Zeit zum schreiben. Ich mache jetzt auch nicht viel Wind darum. Der Blog von Katy Buchholz hat mich darauf gebracht. Eile mit Weile